Kinderwunsch im Ayurveda
Prabha Burkhard studierte von 1986 bis 1992 am Ayurveda-College in Kerala. Das Studium umfasst u.a. Anatomie, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie, Toxikologie, Physiologie, Psychologie; im Nebenstudium eignete sie sich Kenntnisse in Homöopathie an. Das Studium der alten Texte erfolgt ausschließlich in San-skrit, der alten Sprache der indischen Wissenschaft. Ihre Studien schloss sie als B.A.M.S. (Bachelor Of Ayurvedic Medicine and Surgery) und mit ihrer Promotion ab. Sie arbeitete anschließend sieben Jahre in staatlichen Krankenhäusern (erste Wahl und kostenlos). Sie baute eine eigene Praxis auf und arbeitete im Somatheeram Ayurvedic Hospital and Yoga Centre, das seit mehreren Jahren die Auszeichnung des Gesundheitsministeriums zum besten Ayurveda-Centre Keralas erhält.
Wörtlich übersetzt heißt Ayurveda die „Wissenschaft des Lebens“. Auch in der Gynäkologie kann Ayurveda hilfreich sein. So kann man z.B. einen unerfüllten Kinderwunsch ayurvedisch hinterfragen und ayurvedisch behan-deln.
Ayurveda fördert die Gesundheit basierend auf den sogenannten Doshas. Diese biologischen Grundkonstitutionen bilden in der ayurvedischen Heilkunst die grundlegenden Faktoren von Ge-sundheit und Krankheit. Die drei Doshas sind ver-gleichbar mit den drei Hauptkräften der Natur: Vata(Wind, Bewegung), Pitta(Hitze, Temperatur) und Kapha(Feuchtigkeit, Stabilität). Diese drei Doshas bestimmen unser inneres Klimadurch ihre sich verändernde Wechselbeziehung in Rhythmus der Zeit und des Älterwerdens.
Unfruchtbarkeit-ayurvedische Ursachen
Laut Ayurveda hängt die Empfängnis von der Ge-sundheit der Spermien, der Eizellen und des Uter-us ab. Für die Fruchtbarkeit von Frauen und Män-nern ist dabei ein gesundes Shukradhathu (reproduktives Gewebe) notwendig. Im Shukra-Gewebe entstehen bei Frauen die Eizellen und bei Männern das Sperma.
Das Shukra-Gewebe selbst entsteht durch eine lange Kette metabolischer Transformationen von Nahrung zu Serum, Blut, Muskeln, Fett, Knochen, Knochenmark und schließlich zu Shukra-Gewebe.
Daher hängt ein gesundes Shukra-Gewebe von der Gesundheit aller anderen Gewebearten im Körper ab. Unfruchtbarkeit wird laut Ayurveda verursacht durch fol-gende Faktoren:
Durch eine schlechte Ernährung und lang-same Verdauung wird das reproduktive Gewebe nicht ausreichend ernährt. Häufiges Essen von scharfer, salziger und heißer Nahrung erhöht das Dosha Pitta und zerstört Shukra (Semen).
Eine übermäßige sexuelle Aktivität führt zum Verlust von Samen und zu Impotenz.
Die Kontrolle sexueller Bedürfnisse über längere zeit führt zur Hemmung von Samen und einer Abnahme der Libido.
Eine Anhäufung von Toxinen im Körper verursacht eine Unterbrechung der empfind-lichen Biochemie des reproduktiven Gewebes und blockiert die Zirkulation.
Physischer und seelischer Stress, ein Un-gleichgewicht des Nervensystems, eine nie-drige natürliche Widerstandkraft und ein schlechtes Immunsystem können zu Un-fruchtbarkeit führen.
Infektionen oder Traumata können zu Schäden am reproduktiven Gewebe führen, die Unfruchtbarkeit zur Folge haben können. Unfruchtbarkeit kann auch angeboren sein.
Die weibliche Menstruation im Ayurveda
Aus ayurvedischer Sicht verläuft eine nor-male Menstruation entsprechend der Dosha-Konstitution und lässt sich in drei Phasen aufteilen:
Kapha-Phase: Die Phase zwischen dem Ende einer Blutung und dem Anfang des Eis-prungs.
Pitta-Phase: Die Phase zwischen dem Eis-prung und der Monatsblutung.
Vata-Phase: Apana Vata (ein Sub-Dosha des Vata, die abwärts fließende Energie), welch-es das Menstrum nach unten und hinaus schiebe und die Gebärmutter entleert.
Ist bei der Menstruation das Apana Vata blockiert, können dadurch alle möglichen Schmerzen, Aufgebläht sein, Trockenheit,
Kinderwunsch im Ayurveda
Dr. Prabha Burkhard B.A.M.S. Univ. of Kerala,
Angstgefühl, Schlaflosigkeit, zu geringe oder un-regelmäßige Blutung, Blutung mit klumpen oder Unfruchtbarkeit entstehen.
Unfruchtbarkeit-ayurvedische Therapie
Soll Unfruchtbarkeit ayurvedisch therapiert werden ist zunächst die Kenntnis der Dosha-Konstitution der Patientin Voraussetzung. Daraufhin kann die Beseitigung von Toxinen und Fremdstoffen anhand der Pancha-Karma Thera-pie, der wichtigsten reinigenden Behandlung in Ayurveda, beginnen. Laut der ayurvedischen Pa-thologie und Physiologie tritt Unfruchtbarkeit meist bei einer Fehlfunktion des Apana vata auf, die am besten durch einen medizinierten Einlauf behandelt wird. Daher empfehlt sich mehrere Monate vor dem versuch der Empfängnis eine Reinigung des Verdauungssystems zu Förderung der Verdauungsleistung. Als dritten Punkt gilt es, das Gleichgewicht das Menstruationsziklus her-zustellen. Darmträgheit während des Eisprungs oder der Menstruation ist zu vermeiden.
Das Vata sollte, während der Vata-Blutungsphase durch genügend Entspannung, Ruhe und Wärme im Gleichgewicht gehalten werden und das Kapha während der aufbauenden Phase durch das essennahrhaften Suppen- dadurch wird der Eis-prung gefördert. Während der Pitta-Phase sollte auf Ruhegeachtet und auf Alkohol, Kaffee sowie fermentiertes und scharfes essen ver-zichtet werden. Ge-sunde Essge-wohnheiten sind ebenfalls Teil der Therapie: Es gibt einige Lebensmittel, die eine besondere Affinität zum Fortpflanzungssystem haben. Diese
Nahrungsmittel müssen verstärkt zu sich ge-nommen werden: Vollkornprodukte, Milch, Ghee (Butterschmalz), Sahne, Mandeln, Wallnüsse, Kürbiskerne, Meeresalgen, Spargel, Brokkoli, Kreuzkümmel, Kurkuma, Datteln, Granatapfel, Mango und Trauben. Die Auf-nahme von geringwertigem Fett und tierischen Eiweiß sollte reduziert, Alkohol, Zigaretten sowie übermäßiger Kaffeegenuss vermieden werden. Spezielle Kräuter zur Steigerung der Fruchtbarkeit sind in der Tabelle zusammenge-fasst.
Ayurvedische Kräuter zur Steigerung der Fruchtbarkeit
1. Shatavari (Asparagus Race-mosa): Reguliert den Eisprung und die Östrogenproduktion, aphrodisierend, samenver mehrend, verjüngend( für die Frau).
2. Triphala (Mischung aus den drei Früchten Embelica officianalis, Terminelia bellerica und Terminelia chebula: beseitigt Blockaden, hällt den Beckenbereich locker, stoppt Verstopfung und kurbelt das Immunsystem an.
3. Kumari(Aloe-Vera): Rei-nigt und nährt das Fortpflan-zungsgewebe, reguliert die Menstruation.
4. Ashwagandha(Withanis somnifera): verbessert die Errektionsfähigkeit, erhöht die Spermenzahl, verstärkt die Eigenbeweglichkeit der Sperm-ien.
5. Kapikachu(Mucuna pruriens): behandelt alle Arten von Funk-tioneller Schwäche des Mannes, Samenvermehrend.
6.Gokshura(Tribulis terrestris): behandelt alle Arten von Blockaden im Blasensystem und den Prostatadrüsen.
7. Guduci(Tinospora cordifo-lia: aphrodisierend, Samenbildend , diuretisch.
Regelmäßige Übungen zur Erhöhung des Kreislaufes des Fortpflanzungssystems, wie die Kontraktion und Lockerung des Beck-enbodens, sind ebenfalls therapeutische Maßnahmen. Yoga ist ein wesentlicher Teil der Ayurveda Therapie. Auch die Einführung eines gleichmäßigen Tagesablaufs mit festen Schlaf- und Essenzeiten gehört zur Behand-lung. Ebenfalls wichtig ist der Stress-abbaudurch Meditation: Die Anspannung beim Versuch, schwanger zu werden, kann zur Verengung der Eileiter und der Blutgefäße führen, die die Gebärmutter und das Nerven-system versorgen. Entspannung ist daher wichtig, damit die Naturihre Arbeit erledigen kann. Lieben und geliebt zu werden ist das beste Mittel für Fruchtbarkeit. Auch eine Ver-jüngungstherapieeinschließlich täglicher Massagen, warmer Kräuterpackungen und spezieller Kräutertees- kann hilfreich sein.
Organische Störungen in den Fortpflanzungsor-ganen können nur durch operative Eingriffe be-hoben werden, aber Unfruchtbarkeit aufgrund von funktionellen oder physiologischen Geg-ebenheiten können leicht
@Dr. Prabha Burkhard B.A.M.S. Univ. of Kerala,Trditional Ayurvedic Health Care Praxis: Kaulbachstr.62 D-80539 Mün-chen Tel.: 089 – 88998661 E-Mail: praxis@drprabha.de